Wenn die Nixe Binsefuß singt

Mutter und Tochter Viardot – Zwei französische Komponistinnen in Deutschland

Ein Rückblick auf das MATHILDE-Konzert am 27. April 2014

"Des Wassermanns sein Töchterlein / Tanzt auf dem Eis im Vollmondschein. / Sie tanzet ohne Furcht und Scheu / Wohl an des Fischers Haus vorbei. / "Ich bin die Nixe Binsefuß, / Und meine Fisch' wohl hüten muss,...", so beginnt das Gedicht "Nixe Binsefuß" von Eduard Mörike. Und mit einer Vertonung durch die französische Komponistin Pauline Viardot (1821-1910) begann ein wunderbares Konzert, das hochkarätige Musiker/innen für MATHILDE konzipiert hatten und am Sonntag, 27. April, im Saal der Auferstehungsgemeinde von Arheilgen aufführten. Die Sängerin Florence Launay hatte uns schon im Frühjahr 2013 geschrieben und uns dieses überraschende Angebot gemacht, das nun rund 100 Zuhörer/innen begeisterte. Ihr ausdrucksstarker, klarer Sopran wurde begleitet von Wiltrud Steinhausen-Veit (Klavier), Astrid Mäurer (Violine), Michael Veit (Cello) und Michael Cook (Klavier), die offensichtlich selbst großen Spaß am außergewöhnlichen Programm und am harmonischen Zusammenspiel hatten.

Als Musikhistorikerin hat Florence Launay mit einer Dissertation über französische Komponistinnen des 19. Jahrhunderts promoviert und war dabei auf Pauline Viardot und ihre Tochter Louise Héritte-Viardot gestoßen. Beide lebten einige Jahre in Baden-Baden, waren gefeierte Pianistinnen und Sängerinnen, und sie haben dort eine Reihe von Liedern komponiert, die auf deutschen Gedichten basieren. Das Konzertpublikum freute sich, dass Florence Launay einiges zu den Liedern und ihren Komponistinnen, die heute kaum noch jemand kennt, zu erzählen wusste. Wir erlebten eine Premiere, denn in dieser Form war das Programm noch nicht auf die Bühne gebracht worden. Es ist zu hoffen, dass es auch an anderen Orten in derselben Besetzung angeboten werden kann. Für MATHILDE war dieses Benefiz-Konzert ein großartiges Geschenk.

Text:

Jutta Schütz

Fotos:

Bärbel Maessen